Die autonomen, zapatistischen Gemeinden in Chiapas

ZapataVive – La lucha Siege!

Die Zapatistas haben sich an Neujahr 1994 mit einem Ya Basta! (Genug ist Genug!) gegen über 500 Jahre Kolonialismus, Diskriminierung, Rassismus, Armut und Ausbeutung gestellt und einen Aufstand der Würde im südmexikanischen Hochland begonnen. In der Region war die Lebensgrundlage vieler Kleinbäuer*innen durch den Verfall des Weltmarktpreises für Kaffee und weitere Folgen des globalen Kapitalismus bedroht. 

Es folgten Bombardierungen durch die mexikanischen Streitkräfte, bei denen 300 Menschen starben. Durch breite Proteste und Großdemonstrationen konnten diese gestoppt und ein Friedensabkommen erreicht werden, welches die nie umgesetzten Agrarreformen im Zuge der mexikanischen Revolution, das nie eingelöste Versprechen von Land und Freiheit, beinhaltete.

Doch der Vertrag war, wie sich so oft als kollektive Erfahrung der indigenen Geschichte gezeigt hat, das Papier nicht wert. An die Bedingungen des Friedensvertrages haben sich die mexikanischen Regierungen bis heute nicht gehalten und stattdessen einen Krieg niedriger Intensität gegen die autonomen, indigenen Gemeinden der Zapatistas begonnen.

Dieser Krieg wird bis heute geführt, indem Wasserleitungen, Mais- und Kaffeefelder zerstört werden. Er besteht darin, eine systematische Militarisierung herbeizuführen, bewaffnete Angriffe und Landraub durch Paramilitärs zu fördern oder zerstörerische Großprojekte, wie aktuell die Zugstrecke TrenMaya zur Erschließung der Yucatan-Halbinsel, unter Kontrolle des Militärs durchzusetzen. 

Trotz dieser Angriffe haben die Zapatistas in den autonomen, indigenen Gemeinden ein eigenes Bildungs- und Gesundheitssystem geschaffen, eine widerständige Ökonomie entwickelt und eigene zivile Verwaltungsstrukturen durch Versammlungen und „Caracoles“ geschaffen. Sie haben darüberhinaus intergalaktische und internationale Treffen wie CompArte (um die Kunst zu teilen), ConCiencia (um die Wissenschaft zu teilen), internationale Treffen kämpfender Frauen, Lesben, Intersexueller und Transgender sowie indigene Räte und Vernetzungstreffen ins Leben gerufen. 

Quelle: https://www.cafe-libertad.de/porlavida

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